Da eine Symbiose von der Abhängigkeit der Beteiligten lebt, gibt es ein Abgrenzungsverbot. Die Beteiligten versuchen gar nicht erst, für sich selbst zu sorgen, sich zu entfalten oder auch einfach nur anders zu sein, zu handeln, zu denken als die anderen.
Oft wird Symbiose für Liebe gehalten - dem anderen die Wünsche von den Augen ab zu lesen - zu wissen was er/sie braucht, damit es ihm/ihr gut geht - die eigenen Bedürfnisse für den anderen zurück zu stellen - oder gar zu wissen, was der andere denkt oder fühlt.
Wir werden als eigenständiges Wesen nicht mehr wahrgenommen oder wertgeschätzt, denn wir sind ja nicht in unserem eigenen Raum, sondern in dem der anderen. Wir wundern uns dann, warum wir nicht gesehen, geliebt und gewürdigt werden und leiden darunter.
Symbiotische Verhaltensmuster entstehen hauptsächlich durch Ausgrenzung oder frühen Tod von Familienmitgliedern, köperliche oder seelische Gewalt (Gewalt kann auch sehr subtil und unbewusst ausgeübt werden), Traumata wie Krieg, Vertreibung, Gefangenschaft und werden oft über Generationen weitergegeben.
Symbiotische Beziehungsmuster äußern sich z. B. durch Überanpassung, Überabgrenzung, Manipulation, Machtausübung, Helfersyndrom, mangelnde Kritik- und Auseinandersetzungs-fähigkeit und geringem Selbstwertgefühl.